SV Aachener Lackschildmövchen

Ein paar Worte zur Zucht und Ausstellungsvorbereitung!

Zucht

Die Zucht des Aachener Lackschildmövchens ist nicht kompliziert, sodass es vor allem auch Einsteigern in der Taubenzucht sehr zu empfehlen ist. Es stellt keine besonderen Ansprüche an seine Unterkunft. Lediglich die zwei wichtigsten Regeln sollten, wie auch bei jeder anderen Taubenrasse, beachtet werden und zwar ein trockener und zugluftfreier Schlag. Das Futter sollte ausgewogen und nicht zu grobkörnig sein. Eine kleinkörnige Futtermischung mit etwas Anteil an kleinem Perlmais ist optimal. So versorgt kann sich das Aachener Lackschildmövchen voll entfalten und sein munteres, vitales Wesen zeigen. Die Tauben sind sehr fruchtbar und zuchtfreudig, wodurch vier bis fünf Bruten bis zum Monat August keine Seltenheit sind. Durch den knapp mittellangen Schnabel zieht das moderne Aachener Lackschildmövchen seine Jungen problemlos selber auf und zwei sich gesund entwickelnde Jungen pro Brut sind die Regel.

Wichtig! Zur Zucht der Aachener Lackschildmövchen braucht man gegenwärtig keine Ammen und zukünftig auch nicht!!!

 

Aachener Lackschildmövchen sind treue Partner, hier Zuchtpaare in Gelb und Rot

 

Da die Quantität an Jungtieren in der Zucht stimmt, kann man schon früh mit der Selektion der Jungtiere beginnen. Das Begutachten der Jungtiere ist durch die geringe Aggression der Tauben bereits im Nest möglich. Auch die Kontrolle der gelegten Eier ist ohne Probleme möglich, ohne befürchten zu müssen, dass etwas kaputt geht. Dieses ruhige und zutrauliche Wesen unserer Aachener Lackschildmövchen kann man zudem dazu nutzen, um sie mit etwas Zeitaufwand handzahm zu machen.

 

Aachener Lackschilder brüten zuverlässig

 

Die erste Selektion bei den Jungtieren betrifft hauptsächlich Zeichnungsfehler, wie zu viele oder zu wenige weiße Schwingen, zuviele weiße Klappenfedern und z.B. große Farbflecken oder farbige Bereiche im weißen Federkleid. Nach diesen Kriterien kann bereits sehr früh selektiert werden, wobei immer zu Bedenken ist, dass auch Tiere mit Fehlern in der Zeichnung, durchaus auch noch für die Zucht brauchbar sind. Natürlich kann man solche Tiere nicht ausstellen. Aber oft ist es einfach so, dass man vom Typ, Kopf und Körperbau ein super Jungtier hat, was durch z.B. zwei weiße Klappen nicht ausstellbar ist. Dieses Jungtier kann vielleicht für die Zucht doch gut zu gebrauchen sein. Wie heisst es doch so schön, V-Tiere sind nicht immer die besten Zuchttiere oder V + V muss nicht V ergeben!

(Thomas Tutunaru)

 

 

Ausstellung               

Die Schauvorbereitung der Aachener Lackschildmövchen ist auch nicht mit besonderem Aufwand verbunden. Farbige Federn die aus den sog. Hosen auch in die Schenkelbefiederung hineinragen, werden rechtzeitig vor der Ausstellung mit einer Schere entfernt. Hinter den Schenkeln ist Farbe erlaubt. (siehe hierzu auch nachfolgende Bilder)

 

Putzen der Schenkel vor Ausstellung

 

Das überstehende Horn am Oberschnabel wird mit einer Nagelfeile gefeilt. Wenn man dann noch die Tauben 2 bis 3 Tage vor der Ausstellung baden lässt, dann ist alles schon fast fertig. Einen Tag vor der Ausstellung werden dann nur noch die Läufe sauber gewaschen und gegebenenfalls noch verschmutzte Schwingen und Schwänze gereinigt. Auch das Schild kann nochmals leicht gereinigt werden, um auch überschüssigen Federstaub mit zu entfernen, sodass das glänzende Gefieder gut zur Geltung kommt. Hier sollte man aber beachten, dass das Schild zu kurz vor der Ausstellung nur noch leicht angefeuchtet werden darf (z.B. mit einem feuchten Tuch oder Lappen). Macht man nämlich das Schild zu nass, trocknet es nicht mehr vollständig bis zur Schau und so sehen die Federn nicht glatt aus und es könnten sich Haarfedern zeigen!

(Thomas Tutunaru) 

 

 

Was sind Schmalzkiele bei unseren Aachenern ?

Schmalzkiele sind nicht voll entwickelte, kielartige und fetthaltige Federn an den Hinterleibsseiten. Es sind zusammengerollte, gelbliche Federn, die wie mit Fett getränkt aussehen. (siehe Bild)

 

links: gelbe Schmalzkiele im Zoom; rechts: Lage der Schmalzkiele

 

Wo findet man die Schmalzkiele an der Taube? Der rot eingekreiste Bereich im Bild kennzeichnet ungefähr die Lage der Schmalzkiele bei unseren Aachenern. In Worten also ungefähr im oberen Bereich hinter den Schenkeln vor dem Schwanzansatz. Wenn man hier die Federn mit den Fingern etwas aufstellt, sollten die Schmalzkiele gut erkennbar sein.

Die Schmalzkiele sind hauptsächlich für das glanzreiche Gefieder und den Lack bei den Aachener Lackschildmövchen verantwortlich.

In der Musterbeschreibung der Aachener Lackschildmövchen wird das Fehlen der Schmalzkiele unter grobe Fehler aufgeführt, da Schmalzkiele eines der rassetypischen Merkmale der Aachener Lackschildmövchen ist. Deshalb ist in der Zucht darauf zu achten, dass die Schmalzkiele bei den Tauben vorhanden sind. Die Schmalzkiele sind von Tier zu Tier unterschiedlich stark ausgeprägt. Es gibt Aachener L. mit sehr viel Schmalzkiele und andere, wo man schon genau suchen muss, um die Schmalzkiele zu finden. Wichtig ist nur, dass auf jeden Fall Schmalzkiele als rassetypisches Merkmal vorhanden sind. Natürlich je mehr Schmalzkiele, desto besser und desto höher die Wahrscheinlichkeit einer satten und lackreichen Gefiederfarbe!

(Thomas Tutunaru)